Wohngeld-Plus: Kritik an Bearbeitungszeit von Anträgen
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Kürzlich hat die Bundesregierung eine Reform des Wohngelds beschlossen. Ab dem kommenden Jahr bedeutet dies nicht nur höhere Leistungen für diejenigen, die bereits Wohngeld erhalten, auch der Kreis derjenigen, die Anspruch darauf haben, wird ausgeweitet. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen rechnet damit, dass ab Januar mehr als dreimal so viele Menschen wie bisher die Leistung beziehen können und mahnt eine schnelle Auszahlung an.
Damit steht der SoVD Niedersachsen nicht allein da, denn auch in anderen Kommunen und Bundesländern, droht der Personalkollaps. Hintergrund dabei ist, dass mit dem Wohngeld Plus noch mehr Menschen einen Anspruch auf das Wohngeld erhalten (wir berichteten: Wohngeld 2023 - Kreis der Berechtigten erweitert und so viel bekommen berechtigte). Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, gegenüber der "Bild" (Samstagsausgabe): "Schon heute dauert die Bearbeitung eines Wohngeldantrags drei bis sechs Monate". Dabei befürchtet Landsberg, "Das wird sich deutlich ausweiten."
In Berlin sieht die Situation ähnlich kritisch aus. So soll schon heute, laut Tagesspiegel, die Bearbeitungszeit sehr lang sein. "Ich habe genauso wie alle anderen Bauministerinnen und Bauminister der Länder schon frühzeitig klargemacht, dass die Auszahlung nicht am 1. Januar beginnen kann", betont der zuständige Senator Andreas Geisel (SPD).
„Wir begrüßen natürlich sehr, dass jetzt mehr Menschen davon profitieren. Denn aus unserer Beratung wissen wir, dass viele Betroffene aufgrund der steigenden Kosten ihre Miete kaum noch zahlen können“, sagt Bernhard Sackarendt, Landesvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Allerdings seien schon jetzt die Bearbeitungszeiten bei der Beantragung sehr lang – viele warteten mehrere Monate auf eine Entscheidung. „Das liegt meistens an den komplizierten und umfangreichen Anträgen sowie an den vielen Nachweisen, die vorgelegt werden müssen“, so Sackarendt.
Mit dem Wohngeld Plus, dass am letzten Freitag abschließend beschlossen wurde, sind es etwa 1,4 Millionen Menschen, die zusätzlich einen Anspruch auf Wohngeld erhalten. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich das Wohngeld ab 2023 um durchschnittlich 190 Euro erhöhen wird. Durch die drohenden langen Bearbeitungszeiten der Wohngeldanträge, ist aber zu befürchten, dass diese Hilfen teils nicht rechtzeitig in den Haushalten ankommen wird.
Autor: kro / © EU-Schwerbehinderung
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