Tag der älteren Menschen: Sozialverband fordert mehr Angebote für Senior*innen
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Wenn es um die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren geht, denken viele häufig an die Themen Rente und Pflege. Alt zu sein, bedeutet jedoch nicht automatisch, pflegebedürftig oder krank zu sein. Vielmehr möchten viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv sein und selbstbestimmt leben. Dafür braucht es entsprechende Angebote vor Ort. Anlässlich des „Tags der älteren Menschen“ am 1. Oktober fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen deshalb die Kommunen auf, Senior*innen stärker in den Fokus zu nehmen und entsprechende Angebote zu finanzieren.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Anteil der älteren Menschen an der niedersächsischen Bevölkerung wächst kontinuierlich. In Salzgitter wird er zum Beispiel bis 2040 um über neun Prozent steigen, im Landkreis Emsland um über fünf Prozent. „Senior*innen sind wichtige Mitglieder unserer Gesellschaft. Umso notwendiger ist es, dass wir ihre Sorgen, Nöte und Bedürfnisse vor Ort berücksichtigen“, betont Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen.
Bislang geschehe dies nicht ausreichend. „Gerade die Kommunen sind hier in der Pflicht. Sie müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass es Orte für Begegnungen und Austausch gibt, dass gesundheitliche Präventionsmaßnahmen sowie alternative Wohnformen angeboten oder ausgebaut werden“, fordert Swinke. Das alles sei zwar eigentlich Aufgabe der sogenannten „Altenhilfe“ in den Kommunen. Allerdings sei diese eine freiwillige Leistung, oft werde hier bei finanziellen Engpässen zuerst gekürzt.
„Für uns ist ganz klar: Die Unterstützung von Älteren muss eine Pflichtaufgabe der Kommunen sein“, so Swinke weiter. Es könne nicht sein, dass die Vielfalt der Angebote ausschließlich von der jeweiligen Haushaltslage abhänge. „Das bedeutet aber auch, dass Städte und Gemeinden mehr Finanzmittel zur Verfügung haben müssen, damit sie ihre Leistungen sicherstellen und ausbauen können“, so der Vorstandsvorsitzende. Die Lebensbedingungen für Senior*innen in ihrem direkten Umfeld zu verbessern sei außerdem ein elementarer Baustein im Kampf gegen Einsamkeit und soziale Ungerechtigkeit.