Massive Kritik an Hamburger Verkehrsverbunds-Preiserhöhung: "Arme fahren teurer"
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Die Inflation steht auf einem ungewohnten Hoch, an vielen Stellen wird das Leben teurer und auch beim Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) dreht sich mal wieder das Preiskarussel: „Eine Erhöhung der Fahrpreise um 10 bzw. 20 Cent erscheint vielen erstmal nicht so viel. Für diejenigen, die nur wenig haben, summiert es sich aber auf Dauer doch und ist vor allem schmerzhaft, weil gleichzeitig gerade die Preise für Lebensmittel und Energie spürbar anziehen.
Auch in diesem Jahr steigen zum Jahreswechsel die Preise für den HVV. Nur die Nutzer der HVV App können sich freuen - wer online Karten kauft, zahlt das gleiche wie in diesem Jahr. Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband SoVD ist besorgt. Er fordert zum wiederholten Mal das kostenlose HVV-Ticket für alle Bedürftigen.
Wer arm ist, ist auf den HVV angewiesen und muss die Preiserhöhung an anderer Stelle kompensieren“, kritisiert Wicher. Er stellt das Preisniveau des HVV in Frage: „Dass sich beim HVV wieder mal die Preise erhöhen, sind wir ja fast schon gewohnt. Darüber muss aber mal grundsätzlich gesprochen werden, denn im Vergleich mit anderen Städten ist die Nutzung des ÖPNV in Hamburg relativ teuer“, sagt Klaus Wicher dazu.
Dies trage außerdem nicht dazu bei, mehr Menschen vom Wechsel vom Auto zu Bus und Bahn zu überzeugen: „Die Stadt brüstet sich gern damit, wie klimaneutral es hier schon zu geht. Der HVV ist bei der Mobilitätswende ein wichtiger Baustein. Wenn ihn nicht nur Menschen nutzen sollen, die sich das auch leisten können, sollte man für die bedürftigen Hamburger*innen endlich was tun und ihnen das kostenlose HVV Ticket ermöglichen.“
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung