Schlaflos mit Alzheimer: Das können Angehörige tun
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Boden kehren, Schuhe putzen, Servietten falten mit solchen Aufgaben lassen sich Demenzkranke beschäftigen, die nachts nicht zur Ruhe kommen. Denn das ist leider die Regel: Menschen mit Alzheimer haben weitaus häufiger Schlafstörungen als gesunde Personen gleichen Alters. Für Angehörige ist dieser zuweilen sogar umgekehrte Schlaf-wach-Rhythmus eine große Herausforderung. Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" gibt Tipps, wie Alzheimer-Patienten und ihre pflegenden Angehörigen gut durch die Nacht kommen.
Wenig Angebote für nächtliche Betreuung
Den demenzkranken Angehörigen nachts beschäftigen, bis er müde wird - so gehen etwa auch Einrichtungen mit nächtlicher Betreuung vor. Solche Angebote sind allerdings überschaubar: Während es in Deutschland inzwischen mehr als 4500 Tagesstätten für pflegebedürftige Menschen gibt, weist die Statistik für Ende 2021 gerade mal 13 Einrichtungen der Nachtpflege aus. Für Sozialpädagogin und Altenpflegerin Annette Arand liegt der Grund auf der Hand: Nächtliche Betreuung für Menschen mit Demenz sei "wahnsinnig aufwendig", so Arand, die sich im Vorstand des Münchner Projektevereins "Wohlbedacht" engagiert und die Nachtbetreuung vor einigen Jahren mit auf den Weg gebracht hat.
Pflegende Angehörige können sich unter pflegelotse.de, beim Pflegestützpunkt oder der Kasse informieren. Die gute Nachricht: Tagespflege entlastet auch nachts. Werden Menschen mit Demenz in der Tagespflege betreut, haben die Angehörigen eine bessere Schlafqualität.
Berührungen und Lavendelöl entspannen
Besser schlafen können beide auch, wenn sich der Kranke tagsüber viel an der frischen Luft bewegt und Beschäftigung hat. Berührungen oder ruhige Musik bewirken, dass sich der Alzheimer-Patient entspannt.
Besser als ein flüchtiges Streicheln ist es auch, die Hand oder einen Fuß zu halten. Manchen Betroffenen tun auch Aromen gut - zum Beispiel ein oder zwei Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen.