Inflation: Existenzängste betreffen breite Bevölkerung
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„Kann ich meine Heizkostenrechnung überhaupt noch begleichen. Oder muss ich womöglich meine Wohnung verlassen, ohne bezahlbaren Ersatz zu finden? Und was passiert, wenn die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe schießen?“ Weil diese Fragen immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen den Schlaf rauben, hat der VdK-Landesverband Ministerpräsident Wüst aufgefordert, noch vor Einbruch des Winters einen Sozialgipfel einzuberufen!
„Ein solcher Gipfel wäre ein wichtiges Signal an die Menschen in Nordrhein-Westfalen, aber auch an die Kommunen, die Wirtschaftsunternehmen und Sozialdienstleister, dass das Land Maßnahmen zur Abfederung der sozialen Härten unterstützt und koordinieren wird“, betont der Vorsitzende Horst Vöge in seinem Schreiben.
Gerade diejenigen, die mit ihrem Geld ohnehin kaum über die Runden kommen, bräuchten dringend höhere Sozialleistungen und steuerliche Entlastungen, wofür entsprechende Vorschläge aus NRW wichtige Impulse für den zuständigen Bundesgesetzgeber liefern könnten. Inzwischen habe die Entwicklung aber auch die Mitte der Gesellschaft erreicht, schlägt der VdK Alarm.
Insgesamt lag die Armutsgefährdungsquote in unserem Bundesland im Vorjahr bei 18,7 Prozent, im Ruhrgebiet sogar bei 21,1 Prozent. Allein 292.000 Bürger*innenInnen mussten neben der Rente zusätzlich Grundsicherung in Anspruch nehmen, wobei die Dunkelziffer derjenigen, die aus Scham oder Unwissenheit keine entsprechenden Anträge stellen, deutlich höher sein dürfte. Hinzu kamen 2020 rund 135.000 Haushalte im Wohngeldbezug sowie fast 50.000 Wohnungslose.
In NRW sind demnach durchschnittlich 350.000 Einwohner*innen auf Angebote der Tafel angewiesen – unter ihnen auch viele Geringverdienende und Menschen mit Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen. Vor besonderen Herausforderungen stehen nicht zuletzt schätzungsweise eine Million Pflegebedürftige.
Autor: VDK Presse und Öffentlichkeitsarbeit / © EU-Schwerbehinderung