Brot für die Welt verteidigt Indiens Exportstopp für Weizen
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Die Hilfsorganisation "Brot für die Welt" hat die Kritik der G7-Staaten an Indiens Exportverbot für Weizen zurückgewiesen.
"Da muss ich schon mit dem Kopf schütteln, wie Herr [Bundesagrarminister Cem] Özdemir dazu kommt, gerade Indien anzugreifen, obwohl die G7 selber Millionen Tonnen an Weizen zusätzlich zur Verfügung stellen könnten, indem sie zum Beispiel weniger Getreide als Kraftstoff verheizen oder verfüttern würden", sagte Entwicklungsexperte Marí.
"Die Bundesregierung sollte gucken, wie Deutschland seinen Weizenverbrauch reduzieren kann statt nun Indien zu kritisieren, das wegen einer vom Klimawandel verursachten Hitzewelle in Bedrängnis gerät", so Marí. Eine von Özdemir unterstützte Initiative für weniger Agrosprit wird bisher etwa von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) blockiert.
Zudem verlangte Marí: "Die G7 sollten noch einmal darauf hinweisen, dass Russland trotz der Sanktionen weiter Getreide exportieren darf - und dass das auch so bleibt." Solche Signale an die Märkte könnten die Preise senken, da eigentlich genug Getreide auf den Markt komme. Russland erwartet nach eigenen Angaben eine Rekordernte und exportiert schon vor dem Krieg mehr Weizen als die Ukraine.
Marí rief dazu auf, Staaten wie Tunesien und Ägypten schnell und unbürokratisch zu helfen, wenn diese das wünschen. Tunesien decke 45 Prozent, Ägypten 35 Prozent seines Kalorienbedarfs durch größtenteils importierten Weizen. "Fatal ist es, wenn in dieser Situation der Internationale Währungsfonds zur Bedingung macht, dass die betroffenen Staaten Subventionen für Grundnahrungsmittel zurückfahren", ergänzte Marí. Solchen Forderungen des IWF solle die Bundesregierung entgegentreten.
Quelle: ots - news aktuell
Autor: Redaktion über ots - news aktuell