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Lehrergewerkschaften fordern, die Politik müsse mehr tun, um die Schulen auf die Integration der geflüchteten Kinder im kommenden Schuljahr vorzubereiten. „Mit Blick auf das kommende Schuljahr muss sichergestellt werden, dass die Kinder und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, in den Regelunterricht an den Schulen in Deutschland integriert werden“, sagte die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Maike Finnern, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Derzeit erreichen die GEW noch viel zu oft Informationen, dass es lange Wartelisten gibt“, sagte sie. „Dabei fangen in gut fünf Wochen in den ersten Bundesländern die Ferien an.“ Die Gewerkschaftschefin erklärte: „Bisher ist keine Lösung für das neue Schuljahr in Sicht, wenn die Zahl der geflüchteten Kinder und Jugendlichen möglicherweise noch viel höher sein wird.“
Willkommens-, Intensiv- oder Sprachklassen seien eine Übergangslösung, so Finnern. „Nach den traumatischen Kriegs- und Fluchterfahrungen ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern wieder Normalität anzubieten und den sozialen Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen“, sagte sie. „Das klappt jedoch nur, wenn Regel-, Sprach- und Willkommensklassen nicht dauerhaft völlig überfüllt sind und die Fördermaßnahmen längerfristig laufen.“
Finnern betonte: „Vor allem in Ballungsräumen steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Lerngruppen und Klassen teilweise immens. Deshalb werden bereits kurzfristig Klassenobergrenzen hochgesetzt.“ Die GEW-Chefin sagte: „Die Schulen und Lehrkräfte stemmen dies kurzzeitig, keine Frage, aber die Politik darf die Situation und die Herausforderungen in den Schulen nicht verkennen.“ Sie fügte hinzu: „Die Kolleginnen und Kollegen erwarten zurecht mehr Unterstützung für ihre Arbeit.“
Auch der Chef des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte dem RND: „Die Kultusministerkonferenz ist jetzt aufgefordert, vorausschauend zu planen und die Schulen auf alles, was kommen kann, gut vorzubereiten.“ Er erklärte, das Schuljahr in der Ukraine sei Ende Mai vorbei.
„Es ist zu vermuten, dass dies zu einer neuerlichen sprunghaften Zunahme an geflüchteten Kindern und Jugendlichen führt, da wir wissen, dass einige Eltern die Auswanderung hinausgezögert haben, um den Kindern den Abschluss des Schuljahres zu ermöglichen“, sagte Beckmann.
„Die Kultusministerkonferenz ist gefordert, Antworten zu liefern, welche Strategien und Maßnahmen bei welchen möglichen Szenarien an Schule greifen sollen“, sagte er. Es brauche dabei mehr als wohlgemeinte Worte und Allgemeinplätze.
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