Merkel zum Weltfrauentag: „Frauen müssen endlich so viel verdienen können wie Männer“
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In dem Videopodcast der Bundeskanzlerin Angela Merkel, äußert sich die Kanzlerin zum Weltfrauentag. Der Weltfrauentag findet am 8. März statt. Seit mehr als 100 Jahren fordern sie an diesem Tag Gleichberechtigung und prangern die nach wie vor herrschende Gewalt gegen Frauen an. Auch im Arbeitsleben sind Frauen gegenüber Männern nach wie vor benachteiligt. "Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte" - das forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen.
In Deutschland wurde der Internationale Frauentag während der NS-Herrschaft als sozialistischer Feiertag verboten. Stattdessen wurde während der NS-Zeit der Muttertag propagiert. Ende der 1960er Jahre gelangte er wieder in das westdeutsche Bewusstsein zurück. Mit den Grundgesetz der DDR und in der BRD, sollte die Diskriminierung der Frauen beendet sein. 1958 kam das Gleichberechtigungsgesetz. Mit dem Gesetz war die Diskriminierung von Frauen allerdings nicht beendet, denn erst seit 1977 brauchen Ehefrauen nicht mehr die Einwilligung ihres Mannes, um arbeiten zu dürfen. Die Vergewaltigung in der Ehe, wurde erst 1997 strafbar. Bis heute sind Frauen, gerade im Berufsleben, immer noch nicht gleichberechtigt. Im Schnitt verdienen Frauen für die gleiche Tätigkeit, immer noch 16% weniger als Männer.
"Am kommenden Montag ist Weltfrauentag. Der Tag würdigt die vielen mutigen Frauen, die sich erfolgreich und gegen große Widerstände für die Gleichberechtigung der Frauen in der ganzen Welt eingesetzt haben. Vieles, was uns heute selbstverständlich vorkommt, wie das Wahlrecht für Frauen, musste hart erkämpft werden. Der 8. März mahnt uns aber auch, immer wieder kritisch zu hinterfragen, was noch fehlt auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter. Ein Blick in die Führungsetagen der Wirtschaft aber auch der Politik zeigt uns, dass wir jedenfalls noch nicht am Ziel sind.", betont die Bundeskanzlerin in ihrem Podcast.
Merkel betont: "Wenn wir weitere Fortschritte bei der Gleichberechtigung machen wollen, müssen wir auch immer wieder daran arbeiten, dass Familie und Beruf noch besser vereinbar sind. Nur wer die eigenen Kinder gut und sicher versorgt weiß, kann sich voll auf seine beruflichen Aufgaben konzentrieren. Dafür ist der Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder im Vorschulalter von großer Bedeutung. Hierbei unterstützt der Bund die Länder seit Jahren intensiv. Bei all unseren Bemühungen geht es um nicht mehr, aber auch nicht weniger als um gleiche Chancen von Männern und Frauen, um echte Gleichstellung. Die Talente und Blickwinkel beider Geschlechter sind von enormer Bedeutung, gerade jetzt während der weltweiten Pandemie. Deshalb brauchen wir Parität in allen Bereichen der Gesellschaft! Dazu gehört auch: Frauen müssen endlich so viel verdienen können wie Männer!"
Verwunderlich ist das Selbstgelöbnis "deshalb hat die Bundesregierung Anfang diesen Jahres Regelungen auf den Weg gebracht, die das ändern sollen. Zum Beispiel muss es in den großen Unternehmen ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau geben.", denn dass erst jetzt solche gesetzlichen Maßnahmen getroffen werden, zeigt deren politische Dringlichkeit. Viele Frauen hätten sich solche Gesetze schon vor vielen Jahrzehnten gewünscht.
Autor: kro / © EU-Schwerbehinderung