Die Kindergrundsicherung darf nicht auf der Strecke bleiben
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Für die Kindergrundsicherung hat das Bundesfamilienministerium zwölf Milliarden Euro veranschlagt. Noch ist unklar, ob diese Summe im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt wird. Die FDP schlägt vor, lediglich Leistungen zu Bildung und Teilhabe von Kindern leichter zugänglich zu machen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagt dazu:
„Eine gute Kindergrundsicherung darf nicht im Milliardenpoker um Verteidigungsausgaben und Rückstellungen für den Austausch von alten Öl- und Gasheizungen auf der Strecke bleiben. Alle Ampel-Parteien müssen die Beseitigung der Kinderarmut endlich ernst nehmen und aufhören, dieses strukturelle Problem kleinzurechnen.
Kein Kind darf in Armut aufwachsen. Die alleinerziehende Verkäuferin mit Teilzeitjob oder das Ehepaar, das zu Mindestlöhnen arbeitet, brauchen dringend Geld, um den Kindern gesunde Mahlzeiten, Kleidung oder Spielsachen kaufen zu können. Die Umfrageergebnisse aus dem Familienkompass des Bundesfamilienministeriums haben gezeigt, dass Familien nach der Corona-Pandemie und den hohen Inflationsraten besonders belastet sind.
Was mich in der Debatte um die Kindergrundsicherung am meisten stört, sind die Argumente der Kritiker, die zum Teil auf schlimmen Vorurteilen beruhen. Sie unterstellen, dass das Geld nicht bei den Kindern ankommt, sondern für Bier und Zigaretten ausgegeben wird. Wissen wir denn, was Gutverdienende mit dem gesparten Geld aus den Kinderfreibeträgen machen?
Was wir jetzt brauchen, ist kein Koalitionsstreit, sondern eine solide Berechnung, wie viel Geld Kinder zum Leben brauchen. Es ist allerhöchste Zeit, den Grundstein für eine echte und gute Kindergrundsicherung zu legen.“