Re:publica-Gründer: "Wir wurden vom Kanzleramt überrumpelt"
- Lesezeit: 3 Minuten

Auf der Digitalmesse re:publica sind in diesem Jahr keine externen Moderatorinnen und Moderatoren zugelassen. „Alle von uns eingeladenen Politikerinnen und Politiker werden auch von uns moderiert“, sagte Mitbegründer Markus Beckedahl dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Im vergangenen Jahr wurde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von der Moderatorin Linda Zervakis befragt, die anscheinend eine Kostenpauschale aus dem Kanzleramt erhielt. „Da wurden wir vom Kanzleramt überrumpelt“, berichtet Beckedahl. „Wir hatten Olaf Scholz eingeladen, mit uns zu debattieren.
Er hatte zugesagt, wir hatten ihn bereits überall angekündigt. Nach einem halben Jahr Planung mit dem Kanzleramt wurde uns zwei Wochen vorher einseitig angekündigt, dass es keine Diskussion mit dem re:publica-Machern geben wird, sondern dass Linda Zervakis den Kanzler befragt.“
Ein Rückzug sei da nicht mehr möglich gewesen, sagt Beckedahl. „Aber so etwas wird uns nicht noch einmal passieren.“
Beckedahl wird Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) befragen. Er habe bei Wissing bisher leider nicht wahrnehmen können, „dass er für das Digitale brennt“, sagte Beckedahl dem RND. „Wenn er im Gespräch über Digitales eine Verkehrs-Metapher benutzen kann, leuchtet sein Gesicht auf und er fühlt sich wohl - das hätte ich gerne auch beim Digitalen.“
Die re:publica wird von Montag bis Mittwoch (5.-7.6.) in Berlin-Treptow stattfinden.