UEFA-Chef Ceferin erwartet kontroversenfreie Fußball-EM 2024
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Die Organisatoren der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wollen vermeiden, dass das Sportereignis im kommenden Jahr von politischen Streitereien überlagert wird. „Ich erwarte ein kontroversen-freies Umfeld, wie die freie Wahl der Kapitänsbinde in allen unseren Wettbewerben beweist“, sagte der Präsident des europäischen Fußballverbands UEFA, Aleksander Ceferin, in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar hatte das Verbot der Kapitänsbinde in Regenbogenfarben sowie der so genannten „One Love“-Kapitänsbinde durch den internationalen Fußballverband FIFA für heftigen Streit gesorgt. Die „One-Love“-Binde sollte ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen, die Regenbogen-Farben steht für die Freiheit der sexuellen Orientierung.
„Wir sind bestrebt, jede Form von Diskriminierung und Missbrauch zu verhindern und zu bekämpfen“, sagte Ceferin. Allerdings wies er auch auf Grenzen hin: „Aber niemand sollte das Turnier für seine persönliche oder eine politische Agenda missbrauchen.“
Der Turnierdirektor der Fußball-Europameisterschaft, Philipp Lahm, hat die vorzeitige Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 nach Saudi-Arabien kritisiert: „Die Chronologie der Ereignisse der letzten Wochen zeigt, dass sich aktuell vieles in eine falsche Richtung entwickelt. Die demokratische Wirkung, die Fußball-Turniere haben können, ist aus dem Fokus geraten. Die Entscheidungen und Abläufe zuletzt waren sehr fragwürdig“, sagte Lahm im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Nachdem Australien seine Bewerbung zurückgezogen hatte, hatte der Präsident des internationalen Fußballverbandes Fifa, Gianni Infantino, die Vergabe an den einzigen Mitbewerber Saudi-Arabien ohne offiziellen Fifa-Beschluss via Instagram verkündet. „Da vermissen viele Fans zurecht die Glaubwürdigkeit. Sie bekommen den Eindruck vermittelt, dass es ausschließlich ums Geld geht. Das schadet dem Fußball, denn der Fußball lebt von seiner ursprünglichen Glaubwürdigkeit“, sagte Lahm.
Vergabeverfahren müssten transparent sein. „Wer durch seine Entscheidungen oder sein Handeln den Institutionen wie der Fifa, der Uefa oder dem DFB schadet, der schadet dem Fußball und damit der Gesellschaft“, sagte Lahm. „Hier muss ein neues Verhalten etabliert werden.“