Esken fordert mehr Aufmerksamkeit für Ursachen von Problemen in Ostdeutschland
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Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat für mehr Aufmerksamkeit für die Ursachen von Problemen in Ostdeutschland geworben.
„Verletzungen durch Ungerechtigkeiten bei der Wiedervereinigung sitzen noch tief“, sagte die Sozialdemokratin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) über die Dominanz der westdeutschen Bundesländer bei der Neustrukturierung von Wirtschaft und Politik in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung. „Die Grundstimmung im Osten ist: Es wird über unsere Köpfe hinweg regiert“, betonte Esken.
Ferner beklagte die SPD-Politikerin, dass in den neuen Bundesländern noch weniger Betriebe an Tarifverträge gebunden seien als im Westen. Obendrein seien die Einkommen zu gering. Für die schlechte Stimmung im Osten sorge auch dies, mahnte Esken: „Die Tarifbindung der Unternehmen ist zu gering, die Löhne sind zu niedrig.“ Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es 2023 für 56 Prozent der Beschäftigten im Osten keinen Tarifvertrag, im Westen waren es 49 Prozent. Vollzeitbeschäftigte verdienen in Ostdeutschland durchschnittlich über 800 Euro brutto pro im Monat weniger als Kollegen im Westen.