Pflegeverband fordert Booster-Impfungen für die Pflege
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Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Sachsen mahnt angesichts der coronabedingten hoch kritischen Infektionslage und der drohenden Überlastung der Krankenhäuser im Freistaat zu mehr Tempo bei den Boosterimpfungen. "Sämtliche niedergelassenen ärztlichen Kapazitäten zur Durchführung der Auffrischungen müssen prioritär den Pflegeheimen zur Verfügung gestellt werden und umgehend allen Pflegebedürftigen und Pflegekräften in der häuslichen Versorgung", fordert der bpa-Landesvorsitzende Igor Ratzenberger.
Diese Forderung richtet der bpa Sachsen an die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS), die Landesärztekammer und das sächsische Sozialministerium (SMS). "Um den Schutz durch Booster-Impfungen in den vulnerablen Gruppen schnellstmöglich sicherzustellen, brauchen wir sehr viel mehr Tempo", sagt Ratzenberger. In den vergangenen Wochen habe es vor allem Chaos gegeben.
"Zuerst fehlte die Vorbereitung, dann waren die Pflegekräfte von der Boosterimpfung zuerst ausgenommen und letztlich hat sich bisher nicht die notwendige Geschwindigkeit bei den Auffrischungen entwickelt. Neben den ausgelasteten Hausarztstrukturen muss deshalb jetzt der Einsatz mobiler Impfteams in den Pflegeeinrichtungen intensiviert werden." Der bpa warnt vor einer Auflösung der mobilen Impfteams, wie sie durch die Ärzteschaft und die KVS im Bundesland ins Gespräch gebracht wurden.
Wichtig sei auch, dass die Pflegekräfte nicht noch mit zusätzlichen Aufgaben belastet würden. Ratzenberger: "Die Pflegekräfte arbeiten seit Beginn der Pandemie am Limit und werden in der jetzigen Phase erneut über Gebühr beansprucht. In den Einrichtungen fehlt es an den zeitlichen Ressourcen, für den Impfarzt die Daten der Geimpften zu erfassen und an das Ministerium oder die KVS zu melden. Dies gehört zu den Aufgaben der impfenden Ärzte und darf nicht auf die Pflegekräfte abgewälzt werden."
Autor: bpa / © EU-Schwerbehinderung