Holetschek stellt bei "Pflege-Dialog" mit Verbänden und Praktikern in München neue Förderrichtlinie vor
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Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek stellt den bayerischen Kommunen weitere 20 Millionen Euro für Hilfs- und Entlastungsangebote für die Pflege zur Verfügung. Auf die entsprechende neue Förderrichtlinie wies Holetschek am Freitag anlässlich eines „Pflege-Dialogs“ mit Verbänden und Praktikern in München hin. Er betonte: „Unser Ziel ist, die häusliche Pflege zu stärken. Wir wollen den Kommunen dafür flexible Möglichkeiten an die Hand geben und eine zukunftsfähige pflegerische Versorgungsstruktur in Bayern schaffen.“
Die neue Förderrichtlinie „Gute Pflege. Daheim in Bayern“ soll Anfang Oktober veröffentlicht werden. Holetschek erläuterte: „Ein Beispiel dafür sind die Gute-Pflege-Lotsen, auch als Gemeindeschwestern bekannt. Sie sind Ansprechpartner für Beratung rund um die häusliche Pflege und Bindeglied zu Hilfeleistungen. Sie helfen, individuelle Versorgungslücken aufzudecken und zu schließen. Das haben wir mit dem Modellprojekt in Kronach erfolgreich erprobt, das wir mit knapp 300.000 Euro unterstützt haben. Die Ergebnisse lassen sich gut auf ganz Bayern übertragen.“
Holetschek fügte hinzu: „Pflege ist eine zentrale gesamtgesellschaftliche Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte. Deshalb habe ich der Bundesregierung einen ‚Pakt für die Pflege‘ vorgeschlagen als Teil ihres Deutschland-Paktes. Ziel muss sein, aus dem Schubladendenken herauszukommen und Pflege frei von bürokratischen Hürden und politischen Ressortbefindlichkeiten zu denken.“
Der Minister unterstrich: „Ich wünsche mir, dass möglichst viele Akteure aus der Pflege die Idee aufgreifen und weiterentwickeln. Die neue Förderrichtlinie ist auch ein Baustein, mit dem Bayern im Sinne dieses Paktes vorangeht.“
Holetschek erläuterte: „Der ‚Pakt für die Pflege‘ soll ein breites Konzept für Reformen entwerfen, mit denen der Pflegeberuf attraktiver wird und die Pflege selbst besser werden kann. Ich denke an kreative Wege, das Gehalt zu verbessern – etwa durch steuerfreie Gehaltsbestandteile oder bezahlbaren Wohnraum für Pflegekräfte. Ich denke aber auch an einen Abbau von Bürokratie – für mehr Hände für den Dienst am Menschen als an Formularen. Ebenso sollten wir als Gesellschaft mehr für pflegende Angehörige machen.“ Konkrete Vorschläge für den „Pakt für die Pflege“ können Sie hier nachlesen.
An dem bayerischen „Pflege-Dialog“ nahmen zum Beispiel die Vereinigung der Pflegenden, der VdK Sozialverband, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, privaten Einrichtungsträger und Pflegekassen teil. Insgesamt waren mehr als 20 Verbände und Einrichtungen vertreten.