Drese und RD-Chefin Haupt-Koopmann: Geben Sie arbeitslosen Menschen mit Behinderung eine Chance!
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Sozialministerin Stefanie Drese und Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, haben zum Abschluss der bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderung eindringlich auf die spezielle Situation und das Potential von arbeitslosen Menschen mit Behinderung aufmerksam gemacht. Die Sozialministerin, Stefanie Drese von Mecklenburg-Vorpommern teilt mit:
Ministerin Drese unterstrich: „Wir wollen Barrieren abbauen – vor allem auch in den Köpfen, um die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu verbessern. Menschen mit Behinderungen haben große Potenziale, die Arbeitgeber viel stärker als bisher erkennen und nutzen sollen.“
Hierfür stehen nach Angaben der Ministerin vielfältige Beratungs- und Förderangebote auf Landesebene und auf Ebene der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung. „Viele Unternehmen wissen zu wenig über diese Möglichkeiten und Chancen, Menschen mit Behinderungen einzustellen.“ So gebe es u.a. eine finanzielle Förderung zur Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze für schwerbehinderte Menschen, Zuschüsse zur behinderungsgerechten Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie für technische Arbeitshilfen im Betrieb und Förderungen von speziellen Fortbildungen und Schulungen, verdeutlichte Drese.
„Erste Ansprechpartner für Beratung und Förderung sind die Bundesagentur für Arbeit und das Integrationsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS)“, so Drese.
RD-Chefin Haupt-Koopmann hob hervor: „Mir ist es wichtig, dass wir jede Gelegenheit wahrnehmen, um auf die Situation arbeitsloser Menschen mit Handicap am Arbeitsmarkt hinzuweisen. Denn diese Gruppe darf gerade in der gegen-wärtigen Corona-Pandemie nicht aus dem Blickfeld geraten.“ Noch immer werde - trotz positiver Beispiele - das Potential dieser Gruppe nicht ausreichend genutzt. „Ich wünsche mir insbesondere, das die 706 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern umdenken, die ihre Pflichtarbeitsplätze nicht mit schwerbehinderten Menschen besetzt haben und stattdessen eine Ausgleichsabgabe zahlen. Nicht diese Zahlung, sondern die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung sei eine Investition in die Zukunft. „Denn“ - so Haupt-Koopmann weiter - „bedenken Sie bitte, dass 69,4 Prozent von ihnen in Mecklenburg-Vorpommern eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen, bei allen Arbeitslosen sind es 60,8 Prozent.“
Sie wolle daher jeden Personalverantwortlichen ermutigen, sich bei den regionalen Arbeitgeberservice-Teams zu melden, um sich über die vielfältigen Förderangebote - von Eingliederungszuschüssen über die behindertengerechte Ausstattung von Arbeitsplätzen bis hin zur unterstützen Beschäftigung - zu informieren. „Wir, die Arbeitsagenturen und Jobcenter, stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.“
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung