Scholz hebt zentrale Rolle der Gewerkschaften für Arbeitsrechte hervor
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Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer eindringlichen Botschaft anlässlich des 75. Jubiläums des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die Bedeutung der Gewerkschaften betont. „Die 5-Tage-Woche und ein freies Wochenende, der 8-Stunden-Tag, Lohnfortzahlung, wenn man krank ist, bezahlter Urlaub, Arbeits- und Kündigungsschutz, ordentliche Tarifabschlüsse und steigende Löhne, Mitbestimmung in Betrieben und Unternehmen – vieles davon scheint uns selbstverständlich. Aber das alles würde es gar nicht geben ohne Gewerkschaften,“ sagte Scholz.
„Happy Birthday von hieraus!“ rief der Kanzler aus und nutzte die Gelegenheit, „ganz ausdrücklich ‚Danke‘ zu sagen.“ Scholz sprach dabei auch im Namen von „46 Millionen Beschäftigten sowie über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland.“
Scholz betonte, dass die Gewerkschaften nicht nur in der Vergangenheit viel erreicht haben, sondern auch in Zukunft wichtig bleiben, „gerade in Zeiten wie diesen.“ Die Digitalisierung und Modernisierung der Industrie verändere, wie wir in Zukunft arbeiten werden, und „unsere Gewerkschaften machen sich dafür stark, dass alle mitkommen bei solchen Veränderungen.“
Der Kanzler lobte den Einsatz der Gewerkschaften während der Energiekrise und die Einführung der Inflationsprämie: „Zusammen mit den Arbeitgebern haben wir uns hingesetzt und den Weg frei gemacht für eine Inflationsprämie. 26 Millionen Beschäftigte profitieren davon – im Schnitt reden wir über rund 2.000 Euro pro Kopf – steuerfrei.“ Besonders bei Tarifbeschäftigten habe die Prämie „um die 2.700 Euro“ betragen.
Er hob die Bedeutung von Tarifverträgen hervor: „Beschäftigte ohne Tarifvertrag arbeiten im Schnitt fast anderthalb Stunden länger pro Woche – verdienen aber im Schnitt elf Prozent weniger.“ Scholz erklärte weiter: „Deshalb kämpfe ich dafür, dass wieder mehr Beschäftigte nach Tarif bezahlt werden.“ Ein wichtiger Schritt sei, dass „Aufträge des Bundes in Zukunft nur noch an Unternehmen vergeben“ würden, die nach Tarif zahlen.
Zum Thema Rente sagte Scholz: „Wer arbeitet, der muss davon leben können – übrigens auch im Ruhestand.“ Die Stabilisierung der gesetzlichen Rente sei ein weiteres wichtiges Vorhaben der Bundesregierung. „Das nötige Gesetz dazu ist in Arbeit, und die Bundesregierung hat sich darüber verständigt. Jetzt muss nur noch der Bundestag entscheiden.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung