Leiharbeit in der Pflege verbieten
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Die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will Anfang 2020 eine Bundesinitiative starten, deren Ziel es ist, Leiharbeit in der Pflege verbieten zu lassen. Die Leiharbeit soll Ursache dafür sein, dass den Pflegeheimen und Kliniken das Stammpersonal fehle. Dagegen will Berlin im Bundesrat vorgehen.
Ähnliche Ziele verfolgt auch Jens Spahn (CDU): "Pflegekräfte in Krankenhäusern brauchen Kolleginnen und Kollegen, auf die sie sich verlassen können, die sie bei Wochenend- und Nachtdiensten entlasten. Deswegen schaffen wir Anreize, Pflegekräfte fest anzustellen, statt auf Leiharbeit auszuweichen. Leiharbeit in der Pflege soll die Ausnahme sein und nicht die Regel werden. Deswegen werden die höheren Kosten nicht refinanziert.", sagte er. Der dafür notwendige Gesetzentwurf soll Teil des MDK- Reformgsetzes sein (wir berichteten). Durchgesetzt soll das durch die Budgetierung werden, indem Leiharbeit im Rahmen des Pfegebudgets nur noch bis zum Tariflohn vergütet wird. Mit dem bereits beschlossenen Pflegepersonal-Stärkungsgesetz ändert sich ab dem 1. Januar 2020 die Finanzierung der Pflege in den Krankenhäusern. Dann werden die individuellen Pflegekosten („Pflegebudget“) aus den Fallpauschalen herausgelöst.
Leiharbeit in der Pflege scheint zwar, wegen den teils besseren Bedingungen, im Trend zu liegen wie die aktuellen Zahlen beweisen (zwischen 2014 - 2018 etwa 50% Zuwachs) aber betrachtet man die Gesamtzahlen, so machen Leiharbeiter in der Pflege gerade mal 2% aus (Quelle: Arbeitsagentur)
Somit ist schon wieder Platz für Kritik geschaffen, denn wenn die Anzahl der Leiharbeit in der Pflege bei 2% liegt, wird sich auch die Gesundheitssenatorin von Berlin, Dilek Kalayci, irgendwann mit der Frage konfrontiert sehen, ob damit diesem Tropfen auf dem heißen Stein, der gesamte Personalmangel, zumindest teilweise, behoben werden kann.
Autor: Redaktion / © EU-Schwerbehinderung