Organspende: Spahn schreibt Brief an Abgeordnete
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Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat mit einem Brief geworben an die Bundestagsabgeordneten um ihre Zustimmung zur der vorgeschlagenen Widerspruchsregelung bei der Organspende. Am nächsten Donnerstag wird im Bundestag über die Reform der Organspende entschieden. Spahn schreibt in dem Brief an die Abgeordneten des Bundestags, der dem Spiegel vorliegt: „Ich wünsche mir, dass wir dabei den Mut finden, den großen Schritt zu wagen“.
So soll sich das Schreiben an alle Abgeordneten richten, die noch unentschlossen wären. Laut dem Bericht des Spiegels der am 10.01.2020 erschien, sind dieses rund 200 Abgeordnete von 709, die noch unentschlossen sind.
Der Bundesgesundheitsminister erklärt das viele europäische Länder vor allen voran Spanien und Kroatien mit der Widerspruchslösung “sehr gute Erfahrungen“ gemacht hätten. „Die Bereitschaft zu geben ist dort die Regel, nicht wie bei uns in Deutschland die rühmliche Ausnahme.“
So soll nach den Plänen jeder Organspender sein, der zu Lebzeiten nicht widerspricht. Ein Entwurf einer anderen Gruppe sieht vor, dass die derzeitige Regelung bleibt, bei der für die Organentnahme eine ausdrückliche Zustimmung erforderlich ist. Annalena Baerbock von den Grünen will regelmäßig dazu die Bürger befragen, umso ihre Entscheidungen möglichst zu dokumentieren. So könnte Beispielsweise wenn der Personalausweis beantragt wird, der Bürger über die Organspende informiert werden. Falls sich für eine Organspende entschieden wird, könne dann online dieses festgehalten werden und jeder könne seine Entscheidung jederzeit ändern.
Der Bundesgesundheitsminister Spahn schreibt in dem Brief der dem Spiegel vorliegt: „Es geht um eine kluge Abwägung. Ich wünsche mir, dass wir dabei den Mut finden, den großen Schritt zu wagen." Die Widerspruchsregelung habe in anderen Ländern die Haltung zur Organspende grundlegend verändert. "Eine Kultur der Organspende hat sich entwickelt."
Das Jens Spahn mit seiner Widerspruchsregelung zum Thema Organspende, nicht gerade Freunde gemacht hat, zeigen bereits die vergangenen Diskussionen in den sozialen Medien und im TV. Aber auch politisch hat der Spahn- Vorschlag ziemlich viele Gegner. (wir berichteten)
Auch haben die Kirchen massiven Widerspruch gegen die Widerspruchslösung erhoben, und kurz vor Weihnachten haben die Abgeordneten von zwei großen Kirchen einen Brief erhalten. In diesem haben Sie um die Entscheidungsregelungen nach den Plänen von Annalena Baerbock geworben und haben ihrer Bedenken zum Ausdruck gebracht.
Autor: md / © EU-Schwerbehinderung