Sozialverband fordert Sofortstrategie für sozialen Wohnungsbau
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Der SoVD Landeschef warnt davor, dass sich der Kampf um Wohnungen in den unteren Mietsegmenten zuspitzen könnte. „Wir müssen sicherstellen, dass Leistungsberechtigte wie Hartz IV-Empfänger, Menschen und Familien mit kleinen Einkommen oder Asylsuchende genauso passenden Wohnraum finden wie Geflüchtete“.
Wicher fordert: „Die Stadt muss explizit den sozialen Wohnungsbau forcieren und finanziell stärker unterstützen. Der Senat sollte bei Neubauprojekten eine Garantie für die Zeit des Bauens geben und eventuell anfallende Preissteigerungen beim Material ausgleichen. Außerdem muss sich die Stadt auf ihre eigenen Grundstücke besinnen und dort ganz klar den Schwerpunkt auf den sozialen Wohnungsbau legen, ohne dabei eine gute soziale Durchmischung aus dem Blick zu verlieren.“
Die Parameter für sozialen Wohnungsbau haben sich in den vergangenen Monaten schlagartig verschlechtert. Die Knappheit bei Baustoffen nimmt zu, die Preise fürs Bauen steigen deutlich an, ebenso die Zinsen für Kredite. Die Entwicklung wird durch die Ankündigung des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) bestätigt, der einen massiven Rückgang beim Wohnungsneubau ankündigt.
Dem steht eine veränderte Nachfrage gegenüber: Bundesweit werden wegen des Ukrainekriegs zusätzlich 500 000 zusätzliche Wohnungen gebraucht. „Hamburg ist eine attraktive Großstadt, in der sich viele Geflüchtete niederlassen wollen“, prognostiziert Wicher.
„Bereits vor dem Ukraine-Krieg war die Wohnungsnot in den preisgünstigen Segmenten enorm hoch. Trotz der Wohnungsbauoffensive fehlte es schon in der Vergangenheit an einem ausreichenden Angebot. Nun kommen die Flüchtlinge dazu. Der Senat muss deshalb jetzt sofort seine Wohnungsbauförderung aufstocken, damit sich die Versorgungslage verbessert.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung