Arbeitsmarkt im Februar 2024 - Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen
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Die Bundesagentur für Arbeit hat heute die aktuellen Zahlen der Arbeitslosenstatistik veröffentlicht. Bei Menschen mit Behinderungen ist die Zahl der Arbeitslosen leicht gesunken. Waren es im Januar 174.250 arbeitslose, so sind es im Februar 173.768 Menschen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu den Arbeitsmarktzahlen für Februar 2024
„Die Zahl der arbeitslosen Menschen lag im Februar dieses Jahr bei rund 2,8 Millionen, eine geringe Steigerung um 8.000 Personen im Vergleich zum Januar. Trotz der schwachen Konjunktur und den durchwachsenen wirtschaftlichen Aussichten bleibt der Arbeitsmarkt weiterhin stabil.
Positiv ist, dass sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 214.000 Personen auf 34,9 Millionen im Dezember 2023 erhöht. Sie ist und bleibt der Stabilitätsanker des deutschen Arbeitsmarktes. Die Unternehmen halten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesichts der Fachkräfteengpässe. Das Risiko entlassen zu werden, bleibt gering. Die Nachfrage nach Personal gibt leicht nach, der Bestand an gemeldeten offenen Stellen bleibt mit 706.000 weiterhin hoch.
Um die Beschäftigung weiterhin hoch zu halten, die Fachkräftebasis zu sichern und strukturwandelbedingte Arbeitslosigkeit zu vermeiden, stärken wir die Aus- und Weiterbildung. So bietet die Bundesagentur für Arbeit mit der „Woche der Ausbildung“ umfangreiche Informationsmöglichkeiten für jene, die sich für eine Ausbildung interessieren. Zudem werden mit dem Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung die Förderinstrumente der Arbeitsmarktpolitik ab dem 1. April 2024 weiterentwickelt und um neue Förderoptionen (z.B. Einführung eines Berufsorientierungspraktikums für Ausbildungsuchende und eines Mobilitätszuschusses für Auszubildende sowie eines Qualifizierungsgeldes für Beschäftigte) erweitert. Durch das Qualifizierungsgeld werden Betriebe und ihre Beschäftigten dabei unterstützt, Beschäftigung im Strukturwandel zu sichern.“
"Das schwache konjunkturelle Umfeld dämpft den insgesamt robusten Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen im Februar zu und die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften gibt nach", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Arbeitslosenzahl im Februar:
+8.000 auf 2.814.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:
+194.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat:
unverändert bei 6,1 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Februar 2024 um 8.000 auf 2.814.000 gestiegen. Auch saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat zugenommen, und zwar um 11.000. Verglichen mit dem Februar des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 194.000 höher. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2024 wie im Januar bei 6,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,1 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 gestiegen. Sie lag im Februar 2024 bei 3.643.000 Personen. Das waren 161.000 mehr als vor einem Jahr, davon 37.000 Staatsangehörige aus der Ukraine.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. Februar für 58.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, deutlich mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 175.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 186.000 im November und 162.000 im Oktober.
Erwerbstätigkeit und Beschäftigung
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2024 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 54.000 gestiegen. Mit 45,81 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 235.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von November auf Dezember 2023 saisonbereinigt um 19.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im Dezember nach Hochrechnungen der BA um 214.000 auf 34,92 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf ausländischen Staatsangehörigen beruht. 7,61 Millionen Personen hatten im Dezember 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 145.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,20 Millionen ausschließlich und 3,41 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.
Arbeitskräftenachfrage
Im Februar waren 706.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 72.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) - ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt - sank im Februar 2024 um 1 Punkt auf 114 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 12 Punkten.
Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit
941.000 Personen erhielten im Februar 2024 Arbeitslosengeld, 104.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 3.987.000. Gegenüber Februar 2023 war dies ein Anstieg um 66.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
Ausbildungsmarkt
Für das neue Berichtsjahr 2023/24 sind bislang 4.000 mehr Bewerberinnen und Bewerber gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen liegt 11.000 unter dem Vorjahreswert. Nach wie vor gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung.