Moldau-Koordinator kritisiert Transnistriens Bitte um russischen Schutz
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Der Moldau-Koordinator des Auswärtigen Amtes, der Grünen-Abgeordnete Robin Wagener, hat die Bitte der abtrünnigen Region Transnistriens um russischen Schutz vor der Republik Moldau verurteilt. „Nicht die Menschen in Transnistrien sind in Gefahr, sondern die territoriale Integrität der Republik Moldau“, sagte Wagener dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Es wäre nicht das erste Mal, dass (der russische Präsident Wladimir) Putin konstruierte Hilferufe zum Vorwand nimmt, um seine imperialistischen Träume in die Tat umzusetzen.“
Wagener betonte: „Wir stehen fest an der Seite der Republik Moldau gegen jegliche russische Destabilisierung und Einmischung. Die Zukunft der souveränen Republik Moldau liegt in der EU.“ Man unterstütze die Republik Moldau dabei, den Transnistrien-Konflikt wie angestrebt friedlich zu lösen.
Der Koordinator der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung in Moldau, Julian Gröger, wertete die Bitte der Machthaber in Tiraspol an die Adresse Moskaus als Zeichen der Verzweiflung. „Für mich ist das ein Zeichen, dass die Führung in Tiraspol mit dem Rücken an der Wand steht und kaum noch andere Hebel hat als solche symbolischen Akte“, sagte Gröger dem RND. „Das Signal, das davon ausgehen soll: Passt auf, Russland steht an unserer Seite.“
Russland wiederum habe großes Interesse an der Destabilisierung Moldaus. „Aus Kremlsicht darf Moldau keine Erfolgsgeschichte werden. Sonst würden die Russen irgendwann sehen, dass es den Moldauern besser als ihnen geht, weil sie auf die europäische Karte gesetzt haben“, so Gröger.