Sozialmediziner fordert kostenlose Masken und Test für Einkommensschwache
- Lesezeit: 2 Minuten
In der Corona-Krise werden die Geringverdiener und Hartz-IV-Empfänger nicht ausreichen vor eine Infektion geschützt, kritisiert Sozialmediziner Gerhard Trabert. Sie seien einem größeren Ansteckungsrisiko ausgesetzt, sagte Trabert heute im „RTL/ntv-Frühstart.“ In der Pandemie werde „wie durch ein Brennglas deutlich, wo es Unterschiede, gesellschaftliche Benachteiligungen in diesem reichen Land Deutschland gibt“.
Zu wenig regiere die Politik darauf. Viele Sozialverbände haben gefordert den Hartz-IV-Satz um 100 Euro pro Monat in der Corona-Krise anzuheben, dieses fordert Trabert ebenso.
Oft fehle das Geld für Masken und Desinfektionsmittel. Besonders bei Hartz-IV-Beziehern werde das deutlich. Trabert sagte: „Für diesen Posten ist in dem Hartz-IV-Satz überhaupt nichts vorgesehen und das finde ich fatal.“ Der Hartz-IV-Satz müsse zudem angehoben werden, weil auch Angebote der Tafeln und Schulspeisung weggefallen seien.
Bei ärmeren Menschen potenzierten sich einzelne Risikofaktoren. Sie kämen beispielsweise schon allein aufgrund beengterer Wohnverhältnisse öfter in Kontakt mit anderen Menschen, wodurch das Infektionsrisiko steige. Um Einkommensschwache besser zu schützen, sollten Kommunen kostenlose Masken an sie verteilen und präventive Tests in sozialen Brennpunkten durchführen. Trabert sagte: „Wenn ich neun Milliarden für Lufthansa habe - das mag sinnvoll sein - dann muss ich auch dieses Geld für Menschen, die in Einkommensarmut leben, haben.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung