Delegierte fordern finanzielle Entlastung von Rentnerinnen und Rentner
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Angesichts explodierender Kosten haben immer mehr Rentnerinnen und Rentner Angst, nach einem langen und anstrengenden Arbeitsleben unverschuldet in Armut zu geraten. „In unseren Sprechstunden berichten ältere Mitglieder schon seit Jahren, dass sie an allen Ecken und Enden sparen müssen“, sagte der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, Horst Vöge, bei einem Pressegespräch in Köln.
„Wir gehen daher davon aus, dass die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung auch hier in der Stadt noch einmal deutlich zunehmen wird.“ Diese Form der Unterstützung erhielten Ende 2020 bereits rund 8,3 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner zusätzlich zur Rente, wie Horst Vöge im Vorfeld eines Außerordentlichen Landesverbandstags erklärte, zu dem am Wochenende rund 120 Delegierte im Gürzenich zusammenkommen. „Besonders besorgniserregend sind dabei die Altersbezüge von Frauen: Ihnen standen in Köln zuletzt nicht einmal 800 Euro pro Monat zur Verfügung, während Männer durchschnittlich immerhin 1.267 Euro erhielten.“
Der VdK-Landesvorsitzende verwies außerdem auf die schwierige Lage von Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen frühzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden müssen. „Nahmen 2010 rund 5.700 Kölnerinnen und Kölner schon vor Erreichen der Altersgrenze Grundsicherung in Anspruch, waren es zehn Jahre später 8.425 und somit fast 50 Prozent mehr“, betonte Horst Vöge mit Blick auf die monatlichen Bezüge von maximal 763 Euro im Durchschnitt.
Nicht zuletzt gehört Köln zu den zehn kreisfreien Städten in NRW mit den höchsten Steigerungen bei einer Wiedervermietung inserierter Wohnungen. „Von 2012 bis 2021 wurden jedes Jahr rund 3,7 Prozent mehr an Nettokaltmiete aufgerufen, zuletzt ganze 12,03 Euro pro Quadratmeter“, erläuterte der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, der zugleich als Vizepräsident auf Bundesebene aktiv ist.
Beim Außerordentlichen Landesverbandstag wollen sich die Teilnehmenden in den kommenden beiden Tagen infolgedessen für spürbare Erleichterungen für die Bezieherinnen und Bezieher von Alters- oder Erwerbsminderungsrente einsetzen, die beim jüngsten Entlastungspaket außen vor geblieben sind. „Gerade diejenigen, die tagtäglich mit minimalen Beträgen über die Runden kommen müssen, brauchen dringend gezielte staatliche Hilfen“, so Horst Vöge, der beispielsweise eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel vorschlug. Zudem müssten die Regelsätze für die Grundsicherung dauerhaft an die tatsächlichen Ausgaben angepasst werden: „Eine einmalige Pauschale bringt zwar kurzfristig Linderung, verbessert die prekäre Lage der Betroffenen aber nicht dauerhaft.“
Autor: VDK Presse und Öffentlichkeitsarbeit / © EU-Schwerbehinderung