Steigende Kosten: Angst vor Altersarmut steigt enorm
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Angesichts explodierender Kosten haben immer mehr Rentnerinnen und Rentner im Hochsauerlandkreis (HSK) Angst, nach einem langen Arbeitsleben unverschuldet in Armut zu geraten. „In unseren Sprechstunden berichten ältere Mitglieder schon seit Jahren, dass sie an allen Ecken und Enden sparen müssen. Viele wissen jetzt nicht mehr weiter“, sagte der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge am Samstag bei einem Kleinen VdK-Verbandstag im Kolpinghaus in Siedlinghausen.
Auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt bringt keine guten Aussichten. Demnach verdienen 11,5 Prozent aller Beschäftigten, die im Hochsauerlandkreis in Vollzeit arbeiten, weniger als 2.050 Euro brutto im Monat. Rein rechnerisch müssten sie sogar mehr als 45 Jahre lang arbeiten, um auf eine Rente oberhalb der Grundsicherungsschwelle von aktuell 835 Euro zu kommen.
Im HSK sind zudem die Folgen der Pandemie besonders spürbar. Laut des NRW-Sozialberichts fällt die Quote angezeigter Kurzarbeit gemessen an der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 47,0 Prozent extrem hoch aus. Hintergrund ist, dass im HSK neben der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie auch das Gastgewerbe einen überdurchschnittlichen Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat.
Der Vorsitzende des VdK NRW verwies in diesem Zusammenhang auf die schwierige Lage von Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen frühzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden müssen. In seiner Rede warb Horst Vöge infolgedessen für ein drittes Entlastungspaket, das den Bezieher*innen von Alters- oder Erwerbsminderungsrente auch tatsächlich hilft. „Als Vizepräsident des VdK Deutschland mache ich mich unter anderem für einen entsprechenden Aufschlag stark, der direkt ausgezahlt wird.“ Darüber hinaus könnten ältere Menschen auch stärker profitieren, wenn statt der Mineralölsteuer beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel abgeschafft werden würde. „Und natürlich müssen die Regelsätze für die Grundsicherung dauerhaft an die tatsächlichen Ausgaben angepasst werden!“
Autor: VDK Presse und Öffentlichkeitsarbeit / © EU-Schwerbehinderung