Grüne setzen sich für Stärkung der Inklusion an Schulen in Schleswig-Holstein ein
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Am 23. Februar fand in Schleswig-Holstein eine entscheidende Landtagssitzung statt, bei der die Inklusion an Schulen unter dem Thema "Inklusion an unseren Schulen weiter stärken" auf der Tagesordnung stand. (Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 28 + 43). In seiner Rede betonte der Vertreter der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger, die Dringlichkeit dieses Themas.
"Jedes Kind hat das Recht auf eine hochwertige Bildung", hob Krüger hervor. Inklusion sei mehr als nur ein politischer Kampfbegriff, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Beeinträchtigungen habe jedes Kind das Recht auf eine hochwertige Bildung und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Es liege in der Verantwortung, sicherzustellen, dass dieses Recht für jedes Kind in Schleswig-Holstein Realität wird.
Die Debatte über Inklusion sei in der Koalition intensiv und erfordere manchmal langwierige Verhandlungen, so Krüger. Dennoch sei es die Anstrengung wert, um Schleswig-Holstein in Bezug auf Inklusion voranzubringen.
"Uns Grünen ist es wichtig, entschlossen auf das Ziel der inklusiven Schule hinzuarbeiten, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert ist", betonte Krüger. Gleichzeitig sei klar, dass die Qualität der Inklusion verbessert werden müsse.
Obwohl Schleswig-Holstein immer noch an der Spitze der Inklusionsquote in Deutschland stehe, zeige die steigende Exklusionsquote Handlungsbedarf auf. Grüne setzen sich für eine flächendeckende, objektive Feststellungsdiagnostik ein, um Kinder mit Förderbedarf frühzeitig zu erkennen und angemessen zu unterstützen.
Im Rahmen von Experimentierklauseln sollen Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen Koordinationsstellen für Inklusion ausschreiben können. Die Zusammenführung von Schulassistenz und Schulbegleitung zu Poollösungen sowie die Stärkung der Multiprofessionalität durch regionale Fortbildungsangebote sind Schritte in die richtige Richtung.
Die Grünen betonen auch die Bedeutung der Unterstützung inklusiver Angebote in der Ganztagsbetreuung und die Notwendigkeit, Lehrkräfte in digitalen Medien zu schulen. Die Vernetzung der Beratungsangebote im Bereich "Berufliche Rehabilitation" und die Stärkung der Elternmitwirkung an Schulen werden ebenfalls als entscheidend erachtet.
Krüger hebt das Modell der Campusklassen hervor, das eine gute Kombination aus Personalausstattung durch Förderzentren und dem Ziel der Inklusion darstellt. Er zitiert das Bildungsministerium, dass Campusklassen Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung gemeinsam mit anderen Schülern unter Begleitung einer Lehrkraft des Förderzentrums unterrichten.
Abschließend äußert Krüger Unverständnis über einen Alternativantrag der SPD/SSW, der aus seiner Sicht zu wenig konkrete Verbesserungspunkte enthält. Die Grünen setzen sich weiterhin engagiert für die Verbesserung der Inklusion an Schulen in Schleswig-Holstein ein.