Mediale Manipulation trifft Menschen mit Behinderungen besonders hart
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Medien sind schon immer eines der meistgenutzten Konsumgüter gewesen und das liegt sicherlich nicht nur daran, dass jeder gerne wissen möchte, was sich in der Welt oder in der eigenen Stadt tagesaktuell ereignet.
Diese Wissensgier kann aber nur dann befriedigt werden, wenn sich jemand seriös diesem Thema annimmt und verifizierte Nachrichten publiziert. Mit der Verifikation ist es aber so eine Sache, da immer wieder Anbieter von Nachrichten auffallen, die es damit nicht so genau nehmen.
Nicht verifizierte Nachrichten können schnell zum Fauxpas werden, gerade dann wen die Leserinnen und Leser so viel mediale Kompetenz besitzen, dass diese die bereitgestellten Nachrichten nicht nur einfach konsumieren, sondern im Anschluss auch verifizieren.
Dabei wird man sich mit der Frage der Vertrauenswürdigkeit befassen müssen, denn wer Nachrichten aus seiner Quelle verifizieren muss, der bedient sich vielleicht auch einer Quelle die nicht verifizierte Nachrichten publiziert.
Ganz andere Quellen nicht verifizierter Nachrichten, können zudem mit ihren Nachrichten, dafür Sorge tragen, dass sich Menschen nicht verstanden fühlen und in Aufruhr geraten. Ein Risiko, nicht nur für die Demokratie. Ein gutes Beispiel sind aktuelle Forderungen die Menschen mit Behinderungen betreffen, wie beispielsweise das Behinderten Gleichstellungsgesetz (BGG). Ein Gesetz, das mit dem Koalitionsvertrag reformiert werden soll, bis heute aber gefühlt seitens der Bundesregierung keine Aktivitäten zu beobachten sind.
Für viele Verbände und Vereine genau der Anlass, hier mit mehr Druck die Bundesregierung zur Reform entsprechender Gesetze zu drängen.
Diesem Anliegen ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen, wenn da nicht genau dieses eine Problem wäre. Dem ist sicherlich nichts hinzuzufügen, wenn da nicht genau dieses eine Problem wäre. Ein Problem, was Forderungen oft ungehört lässt, nämlich genau dann, wenn die Regierung bereits ein entsprechender Entwurf hat, diesen aber wegen interner Abstimmprozesse vorerst nicht veröffentlicht.
Der Status eines Vorhabens „in Arbeit“ wird häufig nicht kommuniziert, was zu Irritationen führt.
Besonders brisant kann diese indirekte Einflussnahme dann werden, wenn Menschen durch andere Techniken, wie soziale Medien oder Newsletter aus vermeintlich „vertrauenswürdigen“ Quellen erhalten, die dortigen Publikationen aber wenig Wahrheiten oder nur Teilwahrheiten, beinhalten.
Für viele Menschen ist die Prüfung erhaltener Nachrichten oft nicht möglich, zeitlich nicht machbar, oder gar durch kognitive Einschränkungen eher unrealistisch. Als Folge entsteht eine Leserschaft, die schon fast gezwungen ist, gelesenem zu vertrauen. Genau so kann aus den Teilwahrheiten einer Nachricht, eine Realität werden, die nicht der Wahrheit entspricht.
Noch größer wird die Gefahr bei Fake-News, wenn diese so ausgelegt sind, dass diese gezielt bestimmte Personengruppen erreichen und bei diesen Personengruppen Realitäten der Unwahrheiten entstehen lassen. Wie sich damit Menschen manipulieren lassen, das hat insbesondere das NS-Regime vor dem 2. Weltkrieg gezeigt, indem durch Propaganda die Bevölkerung auf den Krieg systematisch vorbereitet wurde.
Zwar ist es schwer vorstellbar, dass so etwas wieder passieren könnte, doch die Realität sieht bereits anders aus. Schon heute werden von bestimmten Organisationen und einigen Publikationen von oft von Randmedien, so aufgearbeitet, dass bei den Leserinnen und Lesern ein verzerrter Realitätseindruck entsteht.
Kombinieren sich solche Publikationen mit Eindrücken, dass beispielsweise eine Regierung seine Bevölkerung nicht mehr versteht, ist der Boden für realitätsfremde Publikationen geschaffen. Besonders Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind hier die ideale Zielgruppe, um Teilwahrheiten oder Falschwahrheiten zu verbreiten. Diese gut und leicht verständlich ausformuliert und schon ist der Grundstein für eine gute Verbreitung und Annahme dieser Publikationen gegeben.
Dem entgegenzuwirken ist nicht nur Aufgabe der Politik, die sich transparent erklären und vereint statt in öffentlichen Dauerdebatten handeln muss, sondern auch der Medien, die mit der Weiterverbreitung von Forderungen selbst zu Schöpfern paralleler Realitäten werden und so das demokratische Verständnis gefährden können.