Importpreise im Dezember stark gestiegen

  • 31 Jan
Bildbeschreibung: Mehrere Container an einem Hafen.

Die Importpreise waren im Dezember 2022 um 12,6 % höher als im Dezember 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Anstieg im Vorjahresvergleich weiter abgeschwächt. Im November 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei +14,5 % gelegen, im Oktober 2022 bei +23,5 %. Gegenüber dem Vormonat November 2022 fielen die Importpreise im Dezember 2022 um 1,6 % und damit zum vierten Mal in Folge. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren die Importpreise 26,3 % höher als im Vorjahr. Dies war der stärkste Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr seit 1974 (+28,7 % gegenüber 1973).

Preisanstieg im Vorjahresvergleich nach wie vor auf höhere Energiepreise zurückzuführen, Energie gegenüber Vormonat aber meist billiger

Hauptverantwortlich für den Anstieg der Importpreise im Vorjahresvergleich waren weiterhin die Preissteigerungen für den Import von Energie. Energieeinfuhren waren im Dezember 2022 um 34,1 % teurer als im Dezember 2021, verbilligten sich aber für fast alle Energiearten gegenüber November 2022 (-5,6 %). Der Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Die Preise lagen hier im Dezember 2022 um 45,5 % über denen von Dezember 2021 (-1,0 % gegenüber November 2022).

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 46,0 % über denen von Dezember 2021 und stiegen auch gegenüber November 2022 (+2,8 %).

Dagegen waren Mineralölerzeugnisse mit +28,4 % zwar ebenfalls teurer als vor einem Jahr, verbilligten sich aber mit -12,2 % deutlich gegenüber November 2022. Auch die Preise für importiertes Erdöl waren höher als vor einem Jahr (+18,4%), sanken aber ebenfalls im Vormonatsvergleich (-13,9 % gegenüber November 2022).

Elektrischer Strom war mit +11,6 % ebenfalls teurer als im Vorjahresmonat. Gegenüber November stiegen die Preise hier um 40,8 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Dezember 2022 um 8,2 % höher als im Dezember 2021. Gegenüber November 2022 sanken sie um 0,7 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 11,8 % über dem Stand des Vorjahres (-0,5 % gegenüber November 2022).

Höhere Preise für Vorleistungsgüter gegenüber Dezember 2021 vor allem bei Papier und Pappe

Importierte Vorleistungsgüter hatten mit einem Plus von 8,2 % gegenüber Dezember 2021 neben der Energiepreisentwicklung den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Gesamtindex. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise für Vorleistungsgüter um 1,2 %.

Höher als im Dezember 2021 waren vor allem die Importpreise für Papier und Pappe (+35,0 %), für Holz- und Zellstoff (+25,9 %) sowie für Aluminium und Halbzeug daraus (+14,7 %).

Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 11,0 % teurer, vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+21,7 % gegenüber Dezember 2021). Unter anderem lagen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse mit +25,8 %, für Fleisch und Fleischerzeugnisse mit +24,9 % sowie für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +16,2 % erheblich über denen von Dezember 2021. Im Vormonatsvergleich verbilligten sich die Verbrauchsgüter um 0,4 %.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 7,7 % mehr als im Dezember 2021 (-0,9 % gegenüber November 2022).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 7,2 % über denen von Dezember 2021 (+0,9 % gegenüber November 2022). Weiterhin teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+101,8 %), Eier (+54,3 %) und Getreide (+15,2 %), während Rohkaffee zu 8,2 % niedrigeren Preisen importiert wurde.

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Dezember 2022 um 6,5 % über denen von Dezember 2021 (-0,1 % gegenüber November 2022). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Maschinen (+7,6 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,1 %).

Anstieg der Importpreise auch im Jahresdurchschnitt bedingt durch Energieverteuerung

Im Jahresdurchschnitt 2022 waren die Importpreise 26,3 % höher als im Vorjahr. 2021 hatten sie um 13,5 % über denen des Vorjahres gelegen. Im Jahr 2020 waren sie im Vorjahresvergleich um 4,3 % gefallen.

Vor allem die Preisentwicklung bei importierten Energieträgern beeinflusste mit einem Plus von 111,2 % gegenüber 2021 die Veränderungsrate der Importpreise. Alle Energieträger waren 2022 im Durchschnitt deutlich teurer als 2021. Besonders stark stiegen die Preise für Erdgas (+178,6 %), Steinkohle (+161,9 %) und für elektrischen Strom (+144,0 %). Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen im Durchschnitt um 74,8 % und für Erdöl um 57,8 % über denen von 2021.

Der Importpreisindex ohne Energie lag im Jahresdurchschnitt 2022 um 13,5 % über dem Stand des Vorjahres. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, waren die Importpreise 23,3 % höher als 2021.

Vorleistungsgüter waren 2022 um 18,9 % teurer als im Jahr 2021. Die Importpreise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen lagen um 116,7 %, für Papier und Pappe um 37,7 %, für Metalle um 26,6 % und für Kunststoffe in Primärformen um 19,2 % über dem Niveau von 2021. Dagegen wurde für Eisenerze im Durchschnitt 7,0 % weniger bezahlt als ein Jahr zuvor.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter stiegen gegenüber 2021 um 18,9 %. Insbesondere für Rohkaffee (+38,6 %), Getreide (+36,4 %) und lebende Schweine (+36,2 %) musste im Durchschnitt mehr bezahlt werden als im Vorjahr.

Die Preise für Verbrauchsgüter lagen im Durchschnitt um 12,1 % über denen des Jahres 2021. Besonders verteuerten sich pflanzliche und tierische Öle und Fette (+30,5 %), ebenso Milch und Milcherzeugnisse (+29,4 %) sowie Fleisch und Fleischerzeugnisse (22,7 %).

Importierte Gebrauchsgüter waren durchschnittlich um 8,7 % teurer als 2021.

Bei den Investitionsgütern, die gegenüber 2021 eine Preissteigerung um durchschnittlich 7,2 % aufwiesen, waren unter anderem Maschinen (+7,9 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+6,4 %) teurer als ein Jahr zuvor.

Anstiege bei Vorleistungsgütern und Investitionsgütern wie auch bei Energie treiben Exportpreise

Der Index der Exportpreise lag im Dezember 2022 um 10,6 % über dem Stand von Dezember 2021. Im November 2022 und im Oktober 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +11,6 % beziehungsweise bei +13,1 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat November 2022 stiegen die Exportpreise leicht um 0,1 %.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im Dezember 2022 die Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern mit einem Plus von 12,1 % (-0,4 % gegenüber November 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren.

Hier waren insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+38,3 %) sowie Papier und Pappe (+24,3 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Energieexporte waren im Dezember 2022 um 33,4 % höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 7,1 %. Den größten Einfluss auf die Vorjahresrate für exportierte Energie hatten hier die Veränderungsraten von Erdgas (+51,9 %) und Mineralölerzeugnissen (+28,0 %). Während Erdgas auch gegenüber November 2022 teurer wurde (+12,8 %), sanken die Preise für Mineralölerzeugnisse im Vormonatsvergleich um 11,6 %.

Investitionsgüter wurden zu 7,0 % höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (-0,2 % gegenüber November 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Dezember 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,0 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+6,2 %).

Preisanstiege bei Vorleistungsgütern und Energie verantwortlich für Anstieg des Exportpreisindex 2022 im Vergleich zu 2021

Im Jahresdurchschnitt 2022 lagen die Exportpreise um 14,6 % über denen des Vorjahres (2021 gegenüber 2020: +5,6 %). Dies war auch hier der stärkste Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr seit 1974 (+16,9 % gegenüber 1973).

Bei den Exportpreisen beeinflusste der Preisanstieg der Vorleistungsgüter (+17,4 %) wegen des hohen Wägungsanteils maßgeblich die Jahresveränderungsrate, auch wenn sich die Energieträger deutlich stärker verteuert hatten (+114,2 %).

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