Pflegerat fordert Entbürokratisierungsgesetz für das Gesundheitswesen

  • 09 Aug
Bildbeschreibung: Eine Frau mit einer Mundmaske.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat am Mittwoch (07. August 2024) 55 Vorschläge zur Entbürokratisierung im Krankenhausbereich vorgelegt. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont:

„Die Bürokratie im Gesundheitswesen hat längst ein irrsinniges Eigenleben entwickelt. Wir brauchen einen Systemwechsel, der auf Vertrauen statt auf Kontrolle und Misstrauen setzt. Dazu gehört es auch, Pflegeeinrichtungen und Kliniken in die Lage zu versetzen, den Personalbedarf anhand der Pflegebedürftigkeit der Patient:innnen und Bewohner:innen mit Unterstützung der Personalbemessungsverfahren zu steuern.

Angesichts des Personalmangels und der demografischen Entwicklung ist der Abbau überflüssiger Bürokratie entscheidend für die Patienten- und Versorgungssicherheit. Die Ergebnisqualität muss im Vordergrund stehen.

Bürokratie raubt Geld und Arbeitskraft. Sie stiehlt Energie, Motivation, Arbeitszufriedenheit und die Zeit für hilfebedürftige Menschen. Sie gefährdet am Ende die pflegerische Versorgung, anstatt sie vermeintlich zu sichern.

Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft verbringen beruflich Pflegende im Krankenhaus ca. drei Stunden pro Tag mit bürokratischen Vorgängen. Eine Stunde davon weniger entspricht etwa 47.000 Vollzeitkräften im Pflegedienst deutscher Allgemeinkrankenhäuser und Psychiatrien. Diese Ergebnisse der DKG müssen Konsequenzen haben. Wir brauchen sofort ein Entbürokratisierungsgesetz für das gesamte Gesundheitswesen.

Die Hilfe dazu kann u.a. aus den zuständigen Bundesministerien selbst kommen. Mit dem zum Herbst erwarteten Pflegekompetenzgesetz und den damit verbundenen Erweiterungen der Handlungsfelder der beruflich Pflegenden können Abläufe vereinfacht, Bürokratie abgebaut und Ressourcen gespart werden.

Politik, Prüfinstitutionen und die Träger von Gesundheitseinrichtungen müssen überflüssige Bürokratie abbauen. Dazu gehören auch die Abschaffung von unnötigen, teils doppelten Prüf- und Melderegelungen sowie Bürokratie bei Abrechnung, Statistik und Controlling.“

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