Gerlach fördert wohnortnahe Pflege in Bayern
- 11 Nov
Bayern investiert kräftig in eine wohnortnahe Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Sonntag anlässlich der Ausstellung eines Förderbescheids für den Ersatzneubau des Caritas Altenheims St. Martin im oberbayerischen Rosenheim hingewiesen.
Die Ministerin betonte: „Die Pflege ist eines der großen Zukunftsthemen, weil die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2050 erheblich steigen wird. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass pflegebedürftige Menschen in Bayern wohnortnah die Versorgung und Betreuung bekommen, die sie benötigen und die sie sich wünschen! Im Rahmen des bayerischen Förderprogramms ‚PflegesoNah' unterstützen wir seit dem Jahr 2020 die Schaffung und Modernisierung von Pflegeplätzen, damit vor Ort passgenaue Pflegeangebote entstehen. Ich freue mich sehr, dass wir über dieses Programm auch den Ersatzneubau des Caritas Altenheims St. Martin mit über 8,3 Millionen Euro fördern können.“
Gerlach ergänzte: „In Bayern werden 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut und versorgt. Es ist deshalb enorm wichtig, dass es wohnortnah Angebote an Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen gibt, um die häusliche Pflege zu stärken und die Pflegenden zu entlasten. Im Ersatzneubau des Altenheims St. Martin wird es zwei Kurzzeit- und 24 Tagespflegeplätze geben. Darüber hinaus werden 126 Pflegeheimplätze gefördert. Diese Plätze kommen dann zum Tragen, wenn eine häusliche Pflege trotz aller Bemühungen der pflegenden An- und Zugehörigen sowie der Pflegedienste nicht mehr ausreicht.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Und wichtig ist es mir auch, dass ältere und pflegebedürftige Menschen nicht nur ihre bestehenden Kontakte aufrechterhalten, sondern auch neue Kontakte knüpfen können. Deshalb ist es besonders hervorzuheben, dass sich die Einrichtung in den sozialen Nahraum öffnet. Das heißt, dass hier Leistungen wie zum Beispiel ein offener Mittagstisch, ein Friseur und ein Seniorenstammtisch angeboten werden, die Bürgerinnen und Bürger aus der Umgebung nützen können. Gleiches gilt für Besuchsdienste, die auch für um die Einrichtung herum wohnende Pflegebedürftige organisiert werden.“
Der Neubau, der zwei Gebäude umfassen wird, wird die alte Einrichtung in mehreren Bauabschnitten ersetzen. Antragsteller und Betreiber ist der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V..
Prof. Hermann Sollfrank, Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising e.V., sagte: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir im Programm ‚PflegesoNah' so großzügig bedacht werden. Unser herzlicher Dank geht hier an Frau Ministerin Judith Gerlach, die sich mit diesem Programm vorbildlich für ältere und pflegebedürftige Menschen einsetzt. Dieses empathische Engagement ist enorm wichtig.“
Prof. Sollfrank fügte hinzu: „Der gesamte Pflegebereich und in diesem Zusammenhang auch wir als Caritasverband stehen in den kommenden Jahren vor größten Herausforderungen. Der Bedarf an Plätzen wird sich erheblich erhöhen, gleichzeitig muss Pflege und die damit verbundene Infrastruktur auskömmlich finanziert sein. Das Förderprogramm des Bayerischen Gesundheitsministeriums weist hier den Weg.“
Das Förderprogramm „PflegesoNah“ wurde in diesem Jahr aktualisiert und bis zum Jahr 2028 verlängert. Beim Bayerischen Landesamt für Pflege ist die Umsetzung dieses wichtigen Förderprogramms angesiedelt. Durch die Investitionskostenförderung sollen die stationäre Pflege und – verbunden mit einer Ausweitung in den sozialen Nahraum – auch die häusliche Pflege wohnortnah gestärkt werden. Durch die staatlichen Mittel können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, aber auch Dauerpflegeplätze sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten gefördert werden. Seit dem Förderjahr 2023 ist zusätzlich eine Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege möglich.
Gerlach erklärte: „Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum' unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg. In den vier Programmjahren konnten mit knapp 270 Millionen Euro über 5.600 Pflegeplätze gefördert werden. In den Jahren 2024 bis 2028 wollen wir insgesamt weitere 8.000 Pflegeplätze fördern.“