Dringend mehr Tempo nötig bei Diskriminierungsschutz und Barrierefreiheit
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Deutschland kommt bei der Inklusion zu langsam voran und wirkt der Ausgrenzung und Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend entgegen. Das hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht, das belegen zahlreiche Studien und Berichte, und das erleben Betroffene nahezu täglich im Berufs- wie Privatleben.
Der Deutsche Behindertenrat (DBR) fordert von der Politik in diesem Jahr daher, endlich ihrer rechtlichen Verpflichtung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nachzukommen. Das bedeutet: Menschen mit Behinderungen effektiv vor Diskriminierung und Gewalt zu schützen und das Recht auf eine selbstbestimmte und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen.
"Die Missstände in Deutschland sind bekannt und offensichtlich. Es ist an der Zeit, gemeinsam etwas zu verändern – und das mit mehr Tempo als in den vergangenen vier Jahren", sagt DBR-Sprecherratsvorsitzende Hannelore Loskill. "Für die kommende Legislaturperiode fordern wir mehr Engagement seitens der Politik, um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen rechtlich zu festigen, Barrieren gezielt abzubauen und Diskriminierung wirksam zu verhindern."
Um Impulse für entsprechende Veränderungen zu geben, hatte der DBR Barrierefreiheit und Diskriminierungsschutz zu den Kernthemen seiner diesjährigen Welttagsveranstaltung am 3. Dezember 2021 gemacht. Unter dem Motto "Inklusion und Teilhabe – (k)eine Utopie?" werden Vertreter*innen aus Verbänden, Politik und Forschung die gegenwärtige Situation in Deutschland und die dringlichsten behindertenpolitischen Aufgaben erörtern. Zum Ende der Veranstaltung hatte Hannelore Loskill den Staffelstab für den Sprecherratsvorsitz an Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD), übergeben. Der SoVD wird 2022 die DBR-Aktivitäten koordinieren und leiten.
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung