Inklusion am Arbeitsplatz scheitert häufig an bürokratischen Hürden
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In vielen Unternehmen in Deutschland bremsen gesetzliche Vorgaben die Einstellung von behinderten Menschen. Das größte Problem sehen 57 Prozent der befragten Führungskräfte in einer individuellen und behindertengerechten Umgestaltung des Arbeitsplatzes.
Vor allem größere Firmen geben an, dass sie aufgrund der bürokratischen Vorschriften in Zukunft keine Mitarbeiter mit Behinderung oder chronischer Erkrankung einstellen werden. Jede dritte Führungskraft aus Unternehmen mit 500 bis 1000 Mitarbeitern schätzen die bürokratischen Hürden als unüberwindbar ein. Entsprechend wünschen sich zwei Drittel der befragten Führungskräfte weniger gesetzliche Verpflichtungen. Aufklärungsarbeit und andere Unterstützung von öffentlichen Stellen sehen 60 Prozent als größte Stellschraube, um mehr Behinderte in Beschäftigung zu bringen. Aber auch bessere finanzielle Anreize sind für 57 Prozent ein notwendiger Baustein zur Integration.
"Acht von zehn deutschen Unternehmen beschäftigen bereits Menschen mit Behinderungen und die Umfrage zeigt, dass aus Sicht der Führungskräfte das Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist", Henning Reichardt, Geschäftsführer von Coloplast. "Sie sehen die Verantwortung für die Inklusion in Unternehmen gleichermaßen bei Arbeitgeber, Politik und Krankenkassen und wünschen sich bessere Rahmenbedingungen - wie weniger Vorgaben und mehr Unterstützung durch Politik und Verwaltung." Insgesamt 96 Prozent der Befragten rufen nach Hilfe und wünschen sich Unterstützung. Dafür zuständig ist das Unternehmen selber, sagen 64 Prozent der Befragten. Gleich viele glauben jedoch, die Politik sei vor allem in der Verantwortung dafür, dass auch behinderte Menschen uneingeschränkt am Arbeitsleben teilnehmen können. 63 Prozent sehen in Krankenkassen die Verantwortlichen für dieses Thema.