Werkstatträtekonferenz: Tacheles über die Zukunft der Werkstätten
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Die 17. Werkstatträtekonferenz der SPD-Bundestagsfraktion, die am 23. September 2024 im Paul-Löbe-Haus in Berlin und digital stattfand, war ein großer Erfolg. Unter dem Motto „Tacheles – Wie weiter mit der Entwicklung der Werkstätten?“ kamen hochkarätige Experten zusammen, um die dringenden Herausforderungen im Bereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erörtern.
Die Konferenz wurde von Takis Mehmet Ali, MdB und Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der SPD-Bundestagsfraktion, geleitet. In seiner Eröffnungsrede betonte er die Notwendigkeit eines offenen Dialogs über die Zukunft der Werkstätten und die Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen.
Die Konferenz begann mit einer Begrüßung durch Katja Mast, MdB und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, gefolgt von Takis Mehmet Ali. Anschließend präsentierte Kerstin Griese, MdB und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, den aktuellen Stand des Aktionsplans für Übergänge aus den Werkstätten auf einen inklusiven Arbeitsmarkt.
In einer spannenden Speed-Dating-Runde hatten die Teilnehmerdie Möglichkeit, sich mit verschiedenen Expert auszutauschen, darunter Lulzim Lushtaku vom Werkstatträte Deutschland e.V. und Prof. Dr. Felix Welti, Professor für Sozial- und Gesundheitsrecht.
Kerstin Griese betonte die Notwendigkeit, das Entgelt für Werkstattbeschäftigte transparenter und höher zu gestalten, um den allgemeinen Arbeitsmarkt attraktiver zu machen. Sie schlug vor, die Struktur der Werkstätten so zu ändern, dass das werkstattfinanzierte Entgelt nicht auf die Grundsicherung angerechnet wird. „Wir können nicht verhindern, dass sie Grundsicherung beantragen müssen, aber wir möchten, dass diese Regelung für ein Jahr gilt“, erklärte sie. Über die genaue Höhe des Entgelts müssen jedoch noch Gespräche mit den Koalitionspartnern geführt werden.
Lulzim Lushtaku setzte ein klares Zeichen: „Wir wollen mehr verdienen!“ Mehmet Ali unterstützte diese Forderung und wies auf die Wichtigkeit eines parteiübergreifenden Dialogs über die Herausforderungen hin, die Menschen mit Behinderungen in Werkstätten betreffen.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Konferenz war die geplante Einführung einer vierten Stufe der Ausgleichsabgabe für Unternehmen, die keine Menschen mit Behinderungen beschäftigen, obwohl eine Verpflichtung dazu besteht. Diese Maßnahme soll die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderungen fördern.
Die Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einer stärkeren Beteiligung der Werkstatträte am Aktionsplan sowie einer verbesserten beruflichen Bildung. „Die Personenzentrierung ist der Schlüssel zu einer passenden Ausbildung“, so die Forderung.
Takis Mehmet Ali schloss die Konferenz mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit und einem optimistischen Ausblick.
Die 17. Werkstatträtekonferenz hat deutlich gezeigt, dass es ein starkes Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderungen gibt und dass die politischen Akteure entschlossen sind, positive Veränderungen herbeizuführen.