Steigende Krankenkassenbeiträge - Massive Kritik an Lauterbach
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Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Dienstag angekündigt die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherungen anzuheben. Diese ist auf massive Kritik gestoßen. So bestehe die Befürchtung, dass ohne Reformen im nächsten Jahr weitere Erhöhungen drohen. „Im Grunde brauchen wir Ausgaben senkende Strukturreformen in allen Zweigen der Sozialversicherungen“, sagte Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand (BVMW) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Zudem kritisierte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dieses: „Wir müssen mehr Solidarität im System schaffen“, sagte Dahmen gegenüber dpa. So liegt In diesem Jahr die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung bei einem Verdienst von 58.050 Euro (4837,50 Euro pro Monat).
So ist bis zur Beitragsbemessungsgrenze das Einkommen eines Beschäftigten beitragspflichtig, alles darüber ist beitragsfrei. „Der Staat muss die Einnahmeseiten der verbessern, damit am Ende nicht die Beitragszahlenden die Löcher stopfen.“
Der Zusatzbeitrag soll 2023 steigen für 57 Millionen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung sind. Dabei nannte Lauterbach eine Erhöhung um 0,3 Prozentpunkte. Zurzeit liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,3 Prozent – hierbei legen die Krankenkassen die Höhe selbst fest.
Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent müssen gesetzlich Versicherte dann 16,2 Prozent vom Bruttolohn für die Krankenversicherung zahlen – so viel wie noch nie zuvor.
Ebenso kritisiert die VdK-Präsidentin Verena Bentele dieses:
"Wieder einmal müssen die Bürgerinnen und Bürger eine seit Jahren fehlgeleitete Politik ausbaden. In einer Zeit, da Rentnerinnen und Rentner sowie Geringverdiener unter Preissteigerungen in fast allen Lebensbereichten ächzen, sollen sie nun auch noch mehr für ihre Gesundheitsversorgung zahlen.
Das ist unzumutbar. Dabei war das 17 Milliarden-Defizit lange absehbar, Reformen wurden dennoch verschleppt – und werden es weiterhin. Die dringend notwendige Finanzierungsreform bleibt weiterhin aus: Gesetzliche und private Krankenkassen müssen endlich zusammengelegt werden. Das würde mehr Geld in die Krankenversicherung spülen und das Solidarprinzip würde endlich für alle gelten."
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung
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