Bahnbeauftragter kontert Kritik: „Schienennetz über Jahre auf Verschleiß gefahren“
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Die Deutsche Bahn (DB) wird ein wichtiges Etappenziel des geplanten Deutschlandtaktes in rund zwei Jahren erreichen. Ab 2025/26 werde es zwischen Köln, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und München einen Halbstundentakt geben, kündigt der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theuer (FDP) an. Auch zwischen München, Nürnberg, Halle/Leipzig und Berlin bis nach Hamburg sollen dann ICEs unterwegs sein.
Wann der Deutschlandtakt komplett umgesetzt wird, sagte Theurer nicht. „Ich habe keine Jahreszahl genannt und werde auch jetzt keine nennen. Wir arbeiten kontinuierlich an der Beschleunigung des Deutschlandtakts und setzen ihn wie geplant in Etappen um.“
In den kommenden Jahren werden zentrale Bahnstrecken wie zum Beispiel zwischen Mannheim und Frankfurt sowie zwischen Berlin und Hamburg monatelang gesperrt. Theurer sieht keine Alternative zur Generalsanierung der Hochleistungskorridore: „Die Korridorsanierung ist die einzige Möglichkeit, der Lage in der gebotenen Eile Herr zu werden“, sagte er dem RND. „Das Schienennetz in Deutschland ist sanierungsbedürftig, es ist überlastet, weil es über Jahre hinweg auf Verschleiß gefahren wurde.“
Damit widersprach Theurer Äußerungen des CSU-Landesgruppenchefs im Bundestag, Alexander Dobrindt. „Wir haben einen FDP-Verkehrsminister, der sich nicht für die Bahn interessiert und bereit ist, in sie zu investieren. Deswegen ist heute die Pünktlichkeit nicht mehr annähernd so gegeben wie in der Vergangenheit“, sagte Dobrindt dem Nachrichtenportal „t-online“. Das sei anders gewesen, als die CSU den Verkehrsminister gestellt habe. „Die Pünktlichkeit der Bahn lag jedenfalls unter CSU-Verkehrsministern bei 90 Prozent, und jetzt liegt sie bei 60 Prozent“, sagte Dobrindt, der von 2013 bis 2017 selbst Verkehrsminister war.
Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, sollen Netz und Bahnhöfe in eine neue gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte innerhalb des DB-Konzerns überführt werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird noch vor der Sommerpause erwartet. „Wir halten am Zeitplan fest“, sagte Theurer dem RND. „Am 1. Januar 2024 soll die gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte der DB gegründet werden.“